Wildbrethygiene für angehende Jungjäger in der Praxis

Lehrgangsteilnehmer erhalten Einblick in die Behandlung erlegten Wildes. In Vorbereitung der Jungjägerprüfung hat die Jagdschule der Kreisjägerschaft Magdeburg e.V. kürzlich den Wildverarbeitungsbetrieb „Wild vom Feinsten“ in Genthin im Jerichower Land aufgesucht. Grund des Besuchs: Die Verordnungen und Vorschriften des Lebensmittelhygienerechts zur Behandlung erlegten Wildes haben sich in den zurückliegenden Jahren europaweit deutlich verschärft und werden im theoretischen Unterricht der Magdeburger Jagdschule entsprechend vermittelt. Doch was bedeuten die Vorschriften in der Praxis? Um diese und andere Fragen zu beantworten, organisierte Eberhard Hellmuth, Leiter der Jagdschule und stellvertretender Vorsitzender der Kreisjägerschaft Magdeburg, erstmals einen Besuch in einem Wildverarbeitungsbetrieb.

Udo Hellwig, Eigentümer des Genthiner Wildbearbeitungsbetriebes und Mitglied der Magdeburger Kreisjägerschaft, zeigte den angehenden Jungjägern am Beispiel eines Stückes Rehwild und eines Stückes Schwarzwild, das Abziehen beziehungsweise Abschwarten und Zerwirken sowie die Entnahme von Proben für die Trichinenbeschau beim Schwarzwild in der Praxis. Dazu gehört die Inaugenscheinnahme des gesamten Wildkörpers. Gemeinsam mit Ausbildungsleiter Hellmuth vermittelt Hellwig den Teilnehmern, dass Wildbrethygiene schon vor dem Schuss, bei der Beobachtung des Wildes im Revier, beginnt. Nach dem Erlegen erfolgt die Versorgung des Wildes. Weisen die Innereien Krankheitssymptome auf? Zur Beurteilung werden Lunge, Leber, Milz, Drüsen und Kehldeckel in Augenschein genommen.

Nach rund vier Stunden geballter Wissensvermittlung – von der ersten Beurteilung des Wildkörpers bis zur fachgerechten Zerlegung des Wildbrets – waren sich die angehenden Jungjäger einig: Der praktische Anschauungsunterricht zum Thema „Wildbrethygiene“ sollte fester Bestandteil des Lehrplanes werden. Nach erfolgreich abgeschlossener Jägerprüfung erhalten die Lehrgangsteilnehmer zusätzlich das Zertifikat „Kundige Person“, das sie berechtigt, erlegtes Wild auch entsprechend zu versorgen. Eberhard Hellmuth freut sich über das positive Feedback seiner Jagdschüler: „Vertiefte Kenntnisse des Themas ‚Wildbrethygiene’ sind heute für jeden Jäger unverzichtbar. Neben der Theorie versuchen wir im Rahmen unserer Kurzlehrgänge soviel Praxisbezüge wie möglich herzustellen. Landesweit sind wir da sicher Vorreiter“.

Mehr Informationen:

Kreisjägerschaft Magdeburg e.V.
Eberhard Hellmuth
Ausbildungsleiter „Lehrgang Jägerprüfung“

Olvenstedter-Scheid 33
39130 Magdeburg

Telefon: 03 91 / 7 22 12 91
Fax: 03 91 / 5 06 90 40
Mobiltelefon: 01 72 / 8 74 01 66
E-Mail: hellmuth@kreisjaegerschaft-magdeburg.de

www.kreisjaegerschaft-magdeburg.de

12. Februar 2013

Ottostadt Magdeburg Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. (DJV) Landesjagdverband Sachsen-Anhalt Frankonia Unsere Jagd